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B87n

Alle Jahre wieder das alte Thema

Neujahrsspaziergang am 1. Januar 2020 – Foto: NABU Partheland
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Neujahrsspaziergang am 1. Januar 2020 – Foto: NABU Partheland

Gerne hätten wir den Neujahrsspaziergang 2020 unter ein anderes Umweltthema gestellt.  Doch es musste zum wiederholten Male die B87n sein, denn die Gesamtsituation um diese Straßenplanung treibt uns die Sorgenfalten auf die Stirn.

Gegenwärtig gilt die Tunnelvariante als der von nahezu allen Seiten hochgelobte Favorit. Von den anderen Varianten ist – welch eine „Überraschung“ – nur die Südvariante durch die Parthenaue übriggeblieben. Und es besteht zurecht die Befürchtung, dass eines nicht allzu fernen Tages das Tunnelprojekt als zu teuer und/oder technisch nicht realisierbar verworfen und ad acta gelegt wird, um anschließend die Südvariante als einzig überhaupt realisierbare Trasse auf den Planungstisch  zu legen. Aus diesem Grund ist es unerlässlich, den sogenannten „Raumwiderstand“ in unserer Region so hoch wie möglich zu halten. Darum trafen sich gut 50 Neujahrswandererinnen und -wanderer am 1. Januar, um von Taucha zum Wanderunterstand Dewitz zu wandern und bei Kaffee und Stolle die weitere Vorgehensweise zu besprechen.

Bereits am 9. Februar folgte eine weitere Aktion zwischen Dewitz und Sehlis: Aktivisten verschiedener Gruppen hatten den möglichen Trassenverlauf mit riesigen Kreuzen gekennzeichnet, um den rund 100 an der Demo teilnehmenden Menschen den Wahnsinn des Vorhabens noch einmal vor Augen zu halten. In den Redebeiträgen wurde unter anderem die Vernichtung wertvollen Ackerlandes angesprochen, welche die dort inzwischen ansässigen alternativen Landwirtschaftsbetriebe (Bienert, Rote Beete, Kleine Beete, KoLa) im Mark treffen würde. Unternehmen, die genau das tun, was von vielen und auch von politischer  Seite gefordert wird: zurückkehren zu einer vernünftigen Landwirtschaft, um die Auswüchse der industriellen Landwirtschaft zumindest etwas abzufedern, nach dem Motto „Global denken - lokal handeln“.

Wir empfehlen dazu auch eine hochinteressante Reportage „Goldgrube Bauland“ in der ARD-Mediathek. Darin wird unter anderem geschildert, wie Bodenspekulanten immer mehr landwirtschaftliche Flächen aufkaufen und auf eine Vervielfachung des Wertes warten. Doch es gibt Landwirtschaftsunternehmen, die sich diesem Teufelskreis entgegenstellen – und dann soll zukünftig genau ihre Ackerfläche zementiert werden. Schon deshalb – wachsam bleiben und Raumwiderstand so hoch wie möglich halten!



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